Donnerstag, 31. Juli 2008

Männer, Sex und tiefes Liebesglück - wenn Männer Bücher über Frauen schreiben wollen

In meiner letzten Info-Mail habe ich auf die Leseprobe zu David Deidas' Buch "Du bist Liebe" hingewiesen. Dieser sensationelle Kommentar von Susanne Kinzelmann-Gulotta hat mich dazu inspiriert diesen Blog ins Leben zu rufen:

Lieber Alexander,
ich lese immer wieder gerne Deine Info-Mails, finde ich in Deiner erfrischenden, jungen und suchenden Offenheit doch auch immer wieder gute Anregungen. Zu dem Buch bzw. der Leseprobe von David Deida möchte ich gerne als Frau reagieren, gerade weil dieses Buch bestimmt viele ehrlich aufgeschlossene Männer lesen werden, die sich aufmachen, sich wirklich auf das Weibliche ein zu lassen.
Wenn ich die Zeilen von David lese, spüre ich genau diese große Sehnsucht und diesen Wunsch, aber ganz tief drin auch genau eine (Rest-)Angst vor dem unergründlich Weiblichen. Er schreibt dann aus der Sicht eines Mannes, so als hätte er das Weibliche verstanden, oder begriffen. Das Weibliche ist aber meines Erachtens nicht zu be-greifen und möchte vielleicht auch gar nicht be-griffen werden, das liegt im Wesen der Sache. Ich erfahre es so, dass wir uns auf das Weibliche nur einlassen können, egal ob Mann o. Frau, im Sinne von Hingabe. Das Weibliche möchte auch nicht geöffnet werde, das WEIBLICHE ist die Offenheit schlechthin und Blockaden diesbezüglich können sich nur durch einen Liebesimpuls aus dem Inneren lösen, nicht durch aktive männliche Impulse von Außen, auch wenn diese Impulse den Akt von außen gesehen durchaus (mit) in Gang setzten. Der Wunsch eines Mannes, dieses gerne vollziehen zu wollen ist wunderbar und kann durchaus mit dem Liebesimpuls von Innen korrespondieren, das WEIBLICHE ist aber der Urgrund. Diesem kommt der Mann nur durch Hingabe nahe, dann aber durchaus mit männlicher Energie, das heißt auch zielgerichtet. Kommt aber der erste Impuls vom Männlichen wird sich das Weibliche zurückziehen bzw. verschließen.
Es wäre aus meiner Sicht viel ehrlicher, wenn er das Ganze tatsächlich als seinen männlichen Wunsch äußern würde, sein Empfinden, seine Suche, dann wäre er meines Erachtens dem GANZEN näher. So erklärt er aus einer männlichen Sicht, wie das WEIBLICHE bzw. DIE LIEBE aus der Perspektive des Weiblichen sich erfüllt und ich spüre, dass er sich dem letzten Mysterium des Weiblichen meines Gefühles nach noch nicht komplett hingegeben hat. So schwingt für mich als Frau ein letzter Hauch von Arroganz mit, "über" etwas was zu sprechen, was er bestimmt nicht beabsichtigt.
Trotzdem spüre ich, dass er sich sehr nah an das WEIBLICHE herangewagt hat und durchaus sehr tiefe Liebeserfahrungen gemacht hat, die er auch weitergeben kann. (dieses ganze "Spiel" zeigt sich z.B. auch im Befruchtungsakt, mittlerweile weiß man sogar wissenschaftlich, dass es tatsächlich die Eizelle ist, die ein ganz bestimmtes dieser vielen Spermien auswählt und in vermeintlicher Unbeweglichkeit ganz aktiv Botenstoffe aussendet und damit ein ganz bestimmtes Spermium anzieht, welches dann aktiv wird, d.h. sie öffnet sich aktiv. Die Eizelle lässt sich dann vermeintlich passiv befruchten, wächst dann aktiv weiter etc. und so wechseln in dem ganzen Schöpfungsakt immer wider die Aktivität mal auf die weibliche, dann wieder auf die männliche Seite.)
In diesem Sinne, liebste Grüße
Susanne Link zu ihrer Internetseite "Augen der Erde"

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